ImpactMonitor und seine Bedeutung für das zukünftige Therapiemanagement

ImpactMonitor und seine Bedeutung für das zukünftige Therapiemanagement

26.01.2021

Als Plattform-Anbieter zur Generierung von Real-World-Evidenz (RWE) und zur Überwachung von Therapiewirksamkeit und -sicherheit, verbinden wir Patienten, medizinische Fachkreise und Pharma-Hersteller über unsere moderne Kommunikationsinfrastruktur. Unser Ziel ist es, Informationen über Arzneimittelwirksamkeit und -sicherheit, in Echtzeit aus der realen Versorgung zu sammeln und anschließend zur Verfügung zu stellen. 

Dabei setzen wir standardisierte Messinstrumente, sogenannte Patient-Reported Outcome Measures (PROM), zur Erfassung von Nutzer-Erfahrungen ein. Mit der Entwicklung des ImpactMonitor können nun Life-Science-Unternehmen von unserer einfachen, digitalen und effizienten Web-Applikation bei der Markteinführung neuer Therapien Gebrauch machen.

Wozu wird der ImpactMonitor verwendet?

Mit dem ImpactMonitor bieten wir Pharmaunternehmen die Möglichkeit, datengesteuert, Einblicke in die Arzneimittelwirksamkeit und -sicherheit ihrer Pharmazeutika zu bekommen. Das ist vor allem bei Medikamenten sinnvoll, die eine bedingte Marktzulassung erhalten haben und somit – anwendungsbegleitend – überwacht werden müssen. Über den einfach, kostengünstig und flexibel skalierbaren ImpactMonitor ist eine derartige Datenerhebung und -analyse möglich. 

Zur optimalen Therapie- bzw. Arzneimittelüberwachung können regelmäßig standardisierte und wissenschaftlich entwickelte Messinstrumente zur Erfassung von Patienten-Erfahrungen (PROM) verwendet werden. Diese können über den ImpactMonitor einfach implementiert, an tausende bis Millionen von Nutzern ausgestrahlt und ausgewertet werden. Dabei können auch etwaige neue Nebenwirkungen sofort gemeldet und in kürzester Zeit an betroffene Personen kommuniziert werden.

Der Einsatz des ImpactMonitor ist dabei denkbar einfach: 

Sobald ein Patient ein neues Medikament odereine neue Therapie verschrieben bekommt, wird er vom Arzt über die Möglichkeit der anwendungsbegleitenden Datenerhebung informiert. Über einen QR-Code oder auch die direkte Eingabe des Webseiten-Links kann der Patient sich online für das Programm registrieren und sofort alle Vorzüge genießen.

Der ImpactMonitor funktioniert letztendlich als verlässlicher, digitaler Begleiter der Patienten und umfasst die folgenden 4 Haupt-Funktionen.

1. Dosierung und Einnahme

Patienten haben über den ImpactMonitor die Möglichkeit, auf einen Blick, Hinweise zur individuellen Einnahme und Dosierung der Medikamente zu bekommen. Diese werden direkt durch den Hersteller oder medizinische Fachexperten vorgegeben. Je nach Medikament und Person, unterscheidet sich die empfohlene Dosierung und Einnahme, mitunter. Als eine Art “digitaler Beipackzettel” hat der Patient nun alle wichtigen Informationen direkt zur Hand.

2. Push-Benachrichtigungen für maximale Sicherheit

Falls neue, unbekannte Nebenwirkungen auftreten, müssen Pharmahersteller möglichst schnell handeln. Der ImpactMonitor benachrichtigt, bei Bekanntwerden solcher Nebenwirkungen, andere Patienten per Push-Benachrichtigung. Dadurch wird einen effektiver Beitrag zur allgemeinen Patientensicherheit geleistet. Ein solches Vorgehen baut zudem nicht nur Vertrauen zwischen Patienten und Pharmaherstellern auf, sondern trägt auch zur Therapie-Adhärenz bei.

3. Real-World-Evidenz

Während der Therapie können Patienten den Therapieverlauf anderer Patienten einsehen und das eigene Verträglichkeitsprofil mit ihnen vergleichen. Unter dem Stichwort “relatives Erwartungsmanagement” werden Patienten optimal auf die Therapie vorbereitet, indem Verträglichkeitsprofile transparent dargestellt und damit die Adhärenz der Medikamenteneinnahme gefördert wird.

Mehr erfahren über Real-World-Evidenz.

4. Online Support

Neben dem Tracking von Arzneimittelwirksamkeit stellt der ImpactMonitor zugleich eine multilaterale Kommunikationsinfrastruktur dar. Patienten können direkt mit Ärzten oder Pharmaherstellern kommunizieren. Bei kleineren Anliegen können Patienten auch mit unseren Experten in Kontakt treten. Manchmal reichen schnelle Antworten aus um die Zufriedenheit der Patienten deutlich zu erhöhen.

Fazit für den Einsatz des ImpactMonitors

Um ein effektives Arzneimittelmonitoring zu betreiben, bedarf es neben umfangreicher Kommunikation aller medizinischen Fachkreise untereinander auch die Einbeziehung von Patienten. Niemand kann validere Daten aus der realen Welt abgeben, als der Patient selbst. Diese Eigenschaften vereint der ImpactMonitor in einer einzigartigen Plattform-Lösung.

Erzeugung von Real-World-Evidenz 

→ Durch PROM werden Daten aus der realen Welt strukturiert gesammelt und sofort ausgewertet.

Direkter Patienten Support

→ Durch die Einbindung von medizinischen Fachkreisen bekommen Patienten bei Fragen schnelle Antworten. Eine Schnittstelle zu Telemedizin-Services ist ebenfalls möglich.

Relatives Erwartungsmanagement

→ Schon vorab weiß der Patient, durch RWE, welche (Neben-)Wirkungen zu erwarten sind, deshalb ist eine deutlich höhere Adhärenz bei Medikamenteneinnahme zu erwarten.

Möglichkeiten für die Präzisionsmedizin

→ Durch die Auswertung tausender Therapieberichte kann der ImpactMonitor Hinweise und Therapieempfehlungen für bestimmte Patientengruppen erzeugen. Dadurch kann im Therapieprozess viel spezifischer Interagiert werden und so ein großer Beitrag zur Präzisionsmedizin geleistet werden.

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Real-World-Evidenz – Chancen von Big Data

Real-World-Evidenz – Chancen von Big Data

11.01.2021

Real-World-Evidenz (RWE) ist in der Medizin zum Trendbegriff der letzten Jahre geworden. So richtig greifen und eingrenzen lässt sich der Begriff dennoch nur schwer. Wir haben es versucht und erklären, was Real-World-Evidenz bedeutet, welche Rolle wir dabei spielen und warum Real-World-Evidenz die Zukunft für eine evidenzbasierte Medizin ist.

Was genau ist Real-World-Evidenz und wie wird sie erhoben?

RWE beschreibt im Allgemeinen “die Darstellung der Versorgungsrealität durch Massendatenquellen”.[1] Ein Grundpfeiler dafür ist die Sammlung von aussagekräftigen Daten zur Arzneimittelwirksamkeit in der Praxis. Bis heute beschränkt sich die Generierung von RWE auf Registerdaten. Registerdaten sind Datensätze, die zu unterschiedlichen Zwecken erhoben und systematisch in Datenbanken gespeichert werden. Meist sind es Datensätze, die zur Abrechnung von Arzneimitteltherapien genutzt werden. Dazu zählen ua. Versichertenstammdaten (Geschlecht, Alter, höchster Schulabschluss…), ICD-Diagnosedaten und stationäre Aufenthalte in Krankenhäusern. 

Klinische Mitarbeiter sammeln diese Daten händisch und übermitteln sie an die jeweiligen Register, also die Datenbank der erhebenden Institution (bspw. Krankenkassen). Da es sich dabei um eine mehr oder weniger freiwillige, nicht standardisierte Erhebung handelt, ist die Vollständigkeit dieser Daten relativ gering. Ein weiteres Problem ist, dass diese Daten ursprünglich zum Zweck der Abrechnung von Leistungen und Arzneimittelüberwachung erhoben werden, was sich stark vom Verwendungszweck der Forschung unterscheidet.

Sichtlich werden die Stimmen aus der Gesundheitsbranche nach einer einheitlichen, standardisierten Datenerhebung immer lauter. Neben der Hauptmethode zur Generierung von RWE, schlägt die FDA schlägt diese weiteren Methoden vor:

  1. Elektronische Gesundheitsakten
  2. Produkt- und Krankheitsregister
  3. Vom Patienten privat generierte Daten, zB. Daten aus anderen Quellen, die Aufschluss über den Gesundheitszustand geben können, z. B. aus mobilen Geräten

Die Rolle von XO Life im realen Versorgungssetting

XO Life geht dabei einen großen Schritt nach vorne und stellt eine innovative Kommunikationsplattform zur Verfügung, über welche qualitativ hochwertige Daten aus dem realen Versorgungssetting zu Wirkungen und Nebenwirkungen von Arzneimitteltherapien erhoben werden. Das primäre Ziel ist es, die Datensätze zu standardisieren und allen betroffenen Personen sowie medizinischen Fachkreisen und Forschungsunternehmen in Echtzeit zur Verfügung zu stellen. 

So wird eine weitere Informationsgrundlage, durch Patienten Reported Outcomes (PRO), bei Arzneimitteltherapie-Entscheidungen geschaffen. Denn Big Data nützt nicht viel, wenn sie weder strukturiert, noch zugänglich ist. Das Monitoring der Wirksamkeit von Arzneimitteltherapien soll so digitalisiert, vereinfacht und kostengünstiger werden. Gleichzeitig steigt, durch die Vielzahl an Daten, die Anwendungsmöglichkeit von Präzisionsmedizin, die in Zukunft immer wichtiger wird. So können Behandlungsstrategien und Therapien individuell zugeschnitten werden. Natürlich unter strengstem Datenschutz und unter Beachtung aller Vorschriften der DSGVO.

Real-World-Evidenz als Ergänzung zum klinischen “Goldstandard”der Randomized Controlled Trials (RCT)

RWE ist aus den oben genannten Gründen ideal um neben altbewährten Forschungsansätzen (RCTs) die Zukunft der evidenzbasierten Medizin zu gestalten. So ist der zeitliche und finanzielle Aufwand von RCT-Studien nicht immer angemessen.

RCTs sind der Goldstandard für klinische Studien. Es kommen randomisierte und kontrollierte Behandlungsgruppen zum Einsatz. Eine zufällig ausgewählte Behandlungsgruppe bekommt entweder das Medikament oder ein Placebo. Dieses als Experiment durchgeführtes Studiendesign ist, in der evidenzbasierten Medizin, besonders geeignet um Kausalität, also aus einer eindeutigen Fragestellung eine eindeutige Antwort, zu bekommen.

Doch neben diesen Vorteilen bergen RCTs auch gravierende Nachteile, weswegen sie in manchen Fällen nicht angemessen sind. So sind RCTs oft mit hohem finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Dazu kommen hohe Einschlusskriterien wodurch die externe Validität, also die Übereinstimmung der Ergebnisse mit der Gesamtbevölkerung, vermindert wird. Zudem besteht eine enge zeitliche Begrenzung. Das ist insbesondere bei Arzneimitteln zur Behandlung von seltenen Leiden (Orphan Drugs) der Fall.

Auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die Thematik aktueller als jemals zuvor, nachdem mittlerweile die ersten Vakzine gegen das Corona-Virus zugelassen worden sind. Die schnelle, bedingte Zulassung der Impfstoffe durch die EMA, wirft häufig Fragen nach der Sicherheit dieser Impfstoffe auf. Aufgrund der beschränkten Zulassung, müssen die Hersteller dieser Pharmazeutika eine anwendungsbegleitende Datenerhebung gewährleisten. Dh Pharmahersteller müssen Daten von Patienten, die ein Medikament einnehmen, kontinuierlich erheben, um mögliche Nebenwirkungen zu überwachen. Die Erhebung von Real-World-Evidenzen, z.B. durch den ImpactMonitorvon XO Life, verspricht eine innovative Möglichkeit zur Lösung des Problems zu sein. So stellen die vorher angesprochene Vielzahl an Daten, die von verschiedensten Personengruppen erhoben werden, einen wichtigen Vorteil der Erhebung von RWE dar. Komplementär zu RCT Studien erhobene RWE kann die finale Datenlage deutlich verdichten. Im Anschluss an die Marktzulassung kann, so schnell wie möglich, klare Evidenz für das Nutzen-Risikoprofil von Arzneimitteltherapien bei Klein und Groß, Jung und Alt sowie Mann und Frau schaffen.

Fazit

Real-World-Evidenz, die z.B. über den ImpactMonitor- generiert werden kann, wird zukünftig in vielen Bereichen der evidenzbasierten Medizin eine große Rolle spielen. Sie hilft beispielsweise Arzneimittelherstellern, schneller von Arzneimittelwirkungen und -nebenwirkungen zu erfahren. Durch eine lückenlose Integration des ImpactMonitors in bestehende Prozesse, unterstützen wir Forschungsinstitute und Hersteller bei der Erhebung der benötigten Daten. Außerdem können Real-World-Evidenzen schneller erhoben werden, wenn RCT-Studien zu neuen Arzneimitteln, z.B. aufgrund von zeitlicher Begrenztheit, nicht angemessen sind. So leistet unsere Plattform einen erheblichen Beitrag für die Sicherheit der Arzneimittel und zielgerichtete individuelle Arzneimittelverordnung an Patienten.

Quellen:

Behrendt, C.A. Was ist die Realität hinter der Real-World-Evidenz?. Gefässchirurgie 24, 7–8 (2019). Accessed at: https://link.springer.com/article/10.1007/s00772-018-0474-9; Last accessed 04.01.2021

Gliklich, Leavy, Dreyer. Registries for Evaluating Patient Outcomes: A User’s Guide (2020). Accessed at: https://effectivehealthcare.ahrq.gov/sites/default/files/pdf/registries-evaluating-patient-outcomes-4th-edition.pdf; Last accessed 04.01.2021

U.S. Food & Drug Administration. Real-World Evidence (2020). Accessed at: https://www.fda.gov/science-research/science-and-research-special-topics/real-world-evidence; Last accessed 04.01.2021

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Entwicklung von Patient Reported Outcome Measures (PROM)

Entwicklung von Patient Reported Outcome Measures (PROM)

02.08.2021

Den Nutzen, die Wichtigkeit sowie die Relevanz von sog. Patient Reported Outcomes (PROs) haben wir bereits in einem früheren Artikel erklärt. Damals haben wir insbesondere den Nutzen von PROs für die Präzisionsmedizin, für randomized controlled trials (RCTs) und für die Marktzulassung von Medikamenten hervorgehoben. > Hier geht’s zum Artikel!

Heute hingegen, wollen wir das Thema noch einmal von einer anderen Seite betrachten und dabei die Frage beantworten, wer die Fragebögen, welche subjektive Patientenmeinungen abfragen, eigentlich erstellt. Wie werden PROMs auf Validität, dh. auf Genauigkeit der Übereinstimmung von Messergebnis mit Messkonstrukt, und Reliabilität, also die fehlerfreie Messung, damit die Messungen auch mit der Grundgesamtheit übereinstimmen, überprüft? Gibt es eigentlich internationale Standards für PROMs?

Zur Beantwortung dieser Fragen fangen wir am Anfang, bei den Herstellern der PROMs an. Folgend stellen wir dazu zunächst die zwei wichtigen Player der Branche vor.

Was ist die ICHOM Initiative?

Im Buch “Redefining Health Care”, 2006 stellten die Autoren Michael E. Porter und Elisabeth O. Teisberg das Konzept der wertorientierten Gesundheitsversorgung vor. Das bedeutet, dass die Gesundheitsversorgung so ausgerichtet werden sollte, dass sie “Wert” für die Patienten schafft. Wert wird dabei als Endpunkt von Gesundheit geteilt durch die dafür aufgewendeten Kosten definiert.[1] In die Wertrechnung eingeschlossen werden z.B. auch durch die Patienten gemeldeten Endpunkte. Schließlich soll die Gesundheitsversorgung so auf den Wert sowie die Zusammensetzung der Endpunktkategorien fokussiert werden.[2] Bis dato wurde in der Gesundheitsversorgung nämlich nur auf die Endpunktkategorien Mortalität, also die Anzahl der Todesfälle aufgrund einer bestimmten Krankheit pro 1000 Personen pro Jahr und Morbidität, die Anzahl der Erkrankten einer Population pro Jahr, beachtet.[2] Aus eigener Überzeugung heraus, dass insbesondere PROs zusätzlich einen großen Nutzen für die Gesundheitsversorgung haben, gründeten Porter und Teisberg zusammen mit der Boston Consulting Group im Jahr 2012 das ICHOM zur Erhebung dieser PROs.

ICHOM – das steht für International Consortium for Health Outcome Measurements, mit Sitz in Boston, USA, entwickelt zusammen mit Patienten, Ärzten und anderen Branchenexperten, die nötigen Werkzeuge um Patient Reported Outcomes zu messen. Dabei handelt es sich um standardisierte Fragebögen, sog. Standardsets, die Patienten, je nach Zielgruppe und Krankheit, selbst ausfüllen.[3,4] Über diese Standardsets werden anschließend subjektive Endpunkte von Therapien zur empfundenen Lebensqualität der Patienten gemessen. Das Ergebnis ist dann in der gleichen Zielgruppe, bzw. unter Patienten mit der gleichen Krankheit vergleichbar.

Was macht das ICHOM?

Die Aufgabe von ICHOM besteht also darin, diese Fragebögen erstens zu operationalisieren, also bestimmte Konstrukte, wie zB. körperliches und geistiges Wohlbefinden, in einzelne Fragen, d.h. Items, zu transformieren und zweitens zu standardisieren, also vergleichbar zu machen. Zusätzlich, zählt auch die Festlegung von Normwerten der einzelnen Konstrukte, um diese als Referenzwerte nutzen zu können, zu den Aufgaben vom ICHOM.[4] Die non-profit Organisation arbeitet mit Forschern unterschiedlicher Fachrichtungen, Patienten, Ärzten, medizinischen Fachkreisen und anderen Experten zusammen, um die neuesten medizinischen Erkenntnisse zur Entwicklung der Sets zu nutzen. Dadurch bleiben die Standardsets immer aktuell und weisen fortlaufend eine hohe Qualität auf.[5]

Fazit

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die internationale Vergleichbarkeit der Eigeneinschätzung der Patienten unter den einzelnen Krankheits- und Zielgruppen, entlang der gesamten Behandlungskette die zentrale Aufgabe des ICHOM ist. Aktuell bietet das ICHOM 30 evaluierte und standardisierte kostenfreie Sets an, die die wichtigsten Krankheitsbilder abdecken.[4]

Was ist die PROMIS Initiative?

Als der Direktor des US-amerikanischen National Institutes of Health (NHI), 2002, über viele Meetings hinweg eine Roadmap für die medizinische Forschung im 21ten Jahrhundert in Auftrag gab, wurde die Idee der Erschließung von Patienten berichteten Ergebnissen chronischer Krankheiten als neuer Weg der medizinischen Forschung entwickelt.[6] Daraus entstand, zwei Jahre später, die Gruppe PROMIS, um genau diese Idee in die Realität umzusetzen. PROMIS steht dabei für Patient Reported Outcome Measurement Information System. Die internationale Forschungsinitiative entwickelt, genau wie das ICHOM, international standardisierte Messsysteme zur Untersuchung von durch Patienten gemeldeten Endpunkten.[7] Der Unterschied ist, dass die Fragebögen von PROMIS auf alle Patienten, mit oder ohne Krankheit bzw. laufender Therapie, anwendbar sind. Das heißt, dass diese Endpunkte der Evaluation von körperlicher, psychischer und sozialer Gesundheit unter allen Menschen vergleichbar ist. Anders als bei bei den Sets von ICHOM spielt es bei den Fragebögen von PROMIS keine Rolle ob und welche Krankheit eine Person hat, um vergleichbare Ergebnisse zu bekommen.[1]

Nationale Aufteilung der PROMIS

Die internationale PROMIS Initiative ist in nationale Einheiten gegliedert. In Deutschland gibt es beispielsweise das PROMIS Germany, ansässig in der Charité Berlin. Diese nationalen Einheiten übersetzen die einzelnen Fragebögen, damit sie auch weiterhin international vergleichbar bleiben. Außerdem kümmert sich PROMIS Germany um die Validierung der Sets. Das heißt PROMIS Germany stellt sicher, dass die Fragebögen auch wirklich das Konstrukt messen, welches sie messen sollen.

Vorteile und Wichtigkeit der Arbeit des PROMIS und ICHOM

Generell ist ein hohes wissenschaftliches Interesse an den PROMIS Items zu erkennen. So erschienen alleine in der ersten Jahreshälfte von 2021 knapp 100 Studien, die die Items von PROMIS entweder zur Evaluation von Therapieendpunkten nutzten oder das PROMIS System auf Validität überprüfen und die Nützlichkeit bestätigen. Es ist wichtig derartige Instrumente zu entwickeln, da in der Vergangenheit verschiedenste Messmethoden in den unterschiedlichen medizinischen Bereichen entwickelt wurden, so auch die Sets vom ICHOM, die zwar das gleiche Merkmal messen aber aufgrund ihrer krankheitsspezifischen Ausrichtung nicht unbedingt vergleichbare Ergebnisse liefern. Das heißt körperliche Funktionsfähigkeit könnte zum Beispiel in dem Fragesatz für ein Krankheitsbild anders als für ein anderes Krankheitsbild abgefragt werden. Dadurch entstehen zum einen Redundanzen in der Abfrage und geringe Vergleichbarkeit zwischen Patienten verschiedener Krankheitsbilder. Außerdem war die Qualität der unterschiedlichen Fragebögen oft sehr unterschiedlich. So wird heute dazu geraten eher krankheitsunspezifische Items, wie zb. die der PROMIS, anstatt krankheitsspezifische Items, wie die der ICHOM, zu verwenden. Um neben Goldstandard-Studien (RCTs) auch die klinische Diagnostik zu unterstützen, braucht es somit standardisierte, krankheitsunspezifische Messsysteme die von Forschungsinitiativen, wie dem PROMIS, entwickelt werden.

Fazit

Durch die von den beiden Initiativen erhobenen selbst berichteten Patientenergebnissen werden immer individuellere, präzisere Therapiesteuerungen, Prognosen und Screenings möglich. Diese gemessenen Endpunkte sind schon in den letzten Jahren, in der medizinischen Forschung und Therapieevaluation, immer relevanter geworden. Beispielsweise ist in der Beurteilung des Nutzens des Endpunkts “Lebensqualität” mittlerweile als subjektiver Endpunkt seit einigen Jahren schon fest in Therapieevaluationen verankert.[4] Somit bewerten auch wir bei XO Life PROs als ein sinnvolles Instrument um der Medizin in Zukunft weiter zu helfen sich noch präziser, patientenorientierter und wertorientierter zu entwickeln.

Quellen:

[1] Terwee C.B., Zuidgeest M., Vonkeman H.E, Cella D., Haverman L., Noorda L.D. (n.d.). Common patient-reported outcomes across ICHOM Standard Sets – the potential contribution of PROMIS. https://osf.io/fbw2j/download

[2] Harvard Business School. (n.d.) International Consortium for Health Outcome Measurement. https://www.isc.hbs.edu/about-michael-porter/affiliated-organizations-institutions/Pages/ichom.aspx

[3] IQWiG. (2020) Konzepte zur Generierung versorgungsnaher Daten und deren Auswertung zum Zwecke der Nutzenbewertung von Arzneimitteln nach § 35a SGB V. https://www.iqwig.de/download/a19-43_versorgungsnahe-daten-zum-zwecke-der-nutzenbewertung_rapid-report_v1-1.pdf?rev=184598 

[4] Deutsches Ärzteblatt. (2020). Rehabilitation: Messbarer Patientennutzen als Ziel. https://www.aerzteblatt.de/archiv/212785/Rehabilitation-Messbarer-Patientennutzen-als-Ziel

[5] ICHOM. (n.d.). About Us. https://www.ichom.org/mission/#founders

[6] Cella D. et al. (2007). The Patient-Reported Outcomes Measurement Information System (PROMIS). https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2829758/

[7] PROMIS. (n.d.). Hintergrund. https://promis-germany.de/ueber-promis-2/hintergrund/

[8] PROMIS. (n.d.). Publications by Year. https://www.healthmeasures.net/explore-measurement-systems/promis/measure-development-research/publications-promis

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Was machen eigentlich Life Science Unternehmen?

Was machen eigentlich Life Science Unternehmen?

02.08.2021

Immer besser, innovativer, gezielter und weiterführender – Das alles sind typische Keywords von Firmen, die immer neue Produkte entwickeln. Diese Entwicklung betrifft beide, sowohl Start-ups als auch bereits entwickelte (Groß-)Konzerne. Zwischen diesen ganzen neuen Technologien und Anwendungsbereichen fällt immer wieder das Stichwort Life Sciences. Was genau sind Life Sciences eigentlich und was macht eine Firma zur innovativen Life Science Firma?

Was heißt Life Science eigentlich?

Life Sciences, also die Lebenswissenschaften sind eine Verknüpfung von interdisziplinären Forschungsfeldern. Dazu gehören Firmen der Biotechnologie, der Medizintechnik und der Pharmazie – ziemlich breit gefächert also. Anwendungsbereiche, in denen Life Science Unternehmen tätig sind, sind bspw. künstliche Intelligenz, Biosensorik, Haut-Scanning, Lasik, Patienten Monitoring und noch viele mehr. Wir bei XO Life haben eine innovative, interaktive, multidimensionale Kommunikationsplattform für Patienten Insights zu Therapien erschaffen, wodurch auch wir zu den Life Science Unternehmen der Medizintechnik gezählt werden können. Da unter anderem das Patientenmonitoring zur Medizintechnik zählt, stellt sich nun natürlich die Frage, was sonst noch in der Medizintechnik im Bereich der Life Sciences entwickelt wird.

Life Science Unternehmen der Medizintechnik:

Die Seite der Medizintechnik beschränkt sich häufig auf die Entwicklung neuer Geräte und Technologien, die durch die komplexer werdenden Bedürfnisse von Patienten, Ärzten, Apothekern und der Pharmawirtschaft angetrieben werden. 

Warum die Medizin als Ganzes immer komplexer wird, kann hier in unserem Blog zur Präzisionsmedizin nachgelesen werden.

Als typische Forschungs- und Entwicklungsfelder von Life Science Unternehmen gilt die Entwicklung von Instrumente zur Diagnose, Vorbeugung, Überwachung und Behandlung medizinischer Zustände. Derartige medizinische Geräte sind entweder virtueller oder physischer Natur, können also zB eine Maschine, ein Implantat, oder eine Software sein.

Life Science Analytics

Ein Beispiel für Software ist die Kategorie Life Science Analytics. Hier agieren vorrangig Firmen die sich auf die Erhebung, Analyse und Nutzbarmachung von medizinischen Daten spezialisiert haben. Kostensenkungen im Gesundheitswesen, Verbesserung von Therapieergebnissen und 24/7 Zugang zu Gesundheitsinformationen sind die drei wesentlichen Treiber dieser Sparte.

“Übrigens wird davon ausgegangen, dass der globale Life Science Analytics Markt bis 2030 18,12 Mrd. $ wert sein soll.”[1]                                             (vgl 2019 war er 7,57 Mrd $ schwer)

Neben vielen Start-ups wie XO Life strömen vermehrt auch führende Tech-Giganten und in den Bereich der Life Sciences um das Gesundheitswesen neu zu definieren. Bislang hat sich aber keines dieser Unternehmen intensiver mit der Patientenseite beschäftigt. XO Life greift diesen Trend auf und hat sich zum Ziel gesetzt, die Patientenbedürfnisse den Life Science Unternehmen zugänglicher zu machen, damit Patienten die bestmögliche Therapie erhalten. Durch die Erhebung und Auswertung von Millionen von Patienteninformationen schaffen wir so belastbare Real-World-Evidenz, also echte Evidenzen direkt aus der realen Versorgung, um das Gesundheitswesen neu zu definieren und für die Zukunft zu rüsten.

Was ist die Zukunft der Life Sciences?

Die ersten Schritte in die richtige Richtung sind schon gemacht worden. Erste Start-ups mit enormem Potenzial – wie XO Life – beschäftigen sich schon jetzt intensiv mit der richtigen Entwicklung und Auslieferung neuer Technologien, während neben großen Pharma- und Gesundheitsunternehmen zusätzlich große Tech-Konzerne in die Brache vorrücken. Dadurch werden immer schneller bessere Werkzeuge und Prozesse entwickelt um allen Stakeholdern, also Pharmaunternehmen, Ärzten und Apothekern die Bedürfnisse ihrer Kunden und Patienten näher zu bringen.[2] Perfekt dafür geeignet sind entsprechend die Real-World-Evidenz durch Patienteneinblicke, wie XO Life sie zur Verfügung stellt.

Quellen:

[1] Precedence Research. 2021. Life Science Analytics Market to Garner Growth 8.25% by 2030. https://www.globenewswire.com/news-release/2021/02/11/2174352/0/en/Life-Science-Analytics-Market-to-Garner-Growth-8-25-by-2030.html

[2] Shalini Sharad. n.d. PharmD. The Role of Analytics in the Life Sciences Industry. https://www.wipro.com/pharmaceutical-and-life-sciences/the-role-of-analytics-in-the-life-sciences-industry/

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